Drogenpolitik-01 (1)

Ein paar Worte zur Drogenpolitik…

Würden Captain Kirk und Mr Spock heutzutage in Berlin landen und einen Blick auf die Drogenpolitik der deutschen Bundesregierung werfen, ihr Funkspruch ans Mutterschiff Enterprise anschließend würde lauten: „Es gibt keine menschliche Intelligenz auf diesem Planeten.“

Zugegeben, einen klaren Blick auf den Drogenkonsum in unserem Lande zu bekommen, ist für einen deutschen Bundestagsabgeordneten nicht so einfach. Kaum steht er morgens auf, muss er erst mal eine Zigarette rauchen, und zwar zwischen den beiden Tassen Kaffee, mit je drei Stück Zucker drin. Was man halt so alles braucht, um den Restalkohol vom Vorabend zu kompensieren. Dass er selber dabei ein Drogenkonsument ist, stellt er gar nicht mal in Abrede.

Also, was den Alkohol betrifft. … Und auch das Nikotin. … Na gut, Kaffee kann man auch so betrachten. … Ja, Zucker auch. Richtig. Auch Zucker is ne Droge. Und zwar eine Droge, die so weit verbreitet ist, dass Alkohol dagegen wie eine blaue Mauritius
wirkt. Und Heroin wie das Bernsteinzimmer. Zucker, verantwortlich für dutzende Zivilisationskrankheiten. Mit einem volkswirtschaftlichen Schaden, der in die Milliarden geht. Und dabei ist Zucker noch nicht mal die Volksdroge Nr. 1. Die Volksdroge Nr. 1 ist sogar noch weiter verbreitet. Aber das will ich jetzt lieber nicht auch noch thematisieren. Lieber … will ich erst mal noch einen Kaffee trinken.

Und dann, wenn der deutsche Parlamentarier dementsprechend richtig ernüchtert ist, dann erlaubt er sich eine Meinung zur Frage, wie der Gesetzgeber mit illegalen Rauschsubstanzen verfahren will. Also sich weiter verfahren wie bisher, also in die Sackgasse? Oder eine Kehrtwende einleiten, und neue Wege beschreiten? Womöglich ganz ohne Navigationsgerät?

Machen wir’s kurz: Natürlich sollte Haschisch legal sein. Und zwar flächendeckend und ausnahmslos. Sämtliche Fakten aus Dutzenden Untersuchungen liegen schon seit Jahrzehnten vor: „Cannabis ist nicht schädlicher als Alkohol.“ Jeder Kiffer kann diesen Satz mantraartig runterleiern. Seit Jahrzehnten. Was jeder Kiffer auch gerne tut, also diesen Satz runterleiern. Mantraartig. Seit Jahrzehnten.

Andererseits geht dem Mantra leiernden Kiffer dabei aber gerne auch schon mal ein Detail durch die Frontallappen. Was natürlich daran liegen könnte, dass er ebenfalls nicht ganz so nüchtern an die Debatte heran geht. Und dieses Detail ist der mit mathematischer Logik hergestellte zwangsläufige Umkehrschluss: „Cannabis ist genau so wenig unschädlich wie Alkohol!“ Denn wie sagte schon Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift.“ Oder war es Aesculap? Ich verwechsel die beiden immer. Also morgens vor dem zweiten Kaffee. Vielleicht war es auch Oliver Kahn. Egal.

Aber darum jetzt mal Butter bei die Fische, liebe Leserin oder Leser dieser Zeilen, Hand aufs Herz, und beantworte Dir selber mal ganz ehrlich diese eine folgende entscheidende Frage, und diese eine folgende entscheidende Frage ist eine sehr komplexe, mit dialektischer Tiefenschärfe und quantenphysikalischer Kohärenz vorgetragene Frage, und diese Frage lautet: „Wie oft kiffst Du?“