10-fehler-08

Die Top 10 der häufigsten Growing-Fehler

Bis sich ein Hanfkeimling zu einer stattlichen Pflanze entwickelt hat und die aromatischen Blüten geerntet und weiterverarbeitet werden können, ist es ein langer Weg, der mit einer Vielzahl von Gefahrenquellen verknüpft ist – sogenannte Risikofaktoren, die durchaus das Potenzial haben, das Projekt „Cannabis Growing“ binnen kürzester Zeit aufs Glatteis zu legen. Insbesondere bei Anfängern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der eine oder andere Fehler unterläuft, der im Nachhinein bitter bereut wird. Deshalb nun eine Darstellung der zehn häufigsten Fehlerquellen, welche unbedingt ausgeschlossen werden müssen, damit das Projekt erfolgreich und ohne Enttäuschungen abgeschlossen werden kann. Denn ein unbefriedigendes Ergebnis ist weder den intensiven Arbeitsaufwand wert, geschweige denn das Risiko, erwischt zu werden.

  1. „Ich habe es doch nur meinen besten Freunden erzählt!“

Berichtet der Grower im Freundeskreis von seinem spannenden Projekt, reicht das oftmals schon aus, damit sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet. Innerhalb kürzester Zeit weiß es dann das ganze Dorf, inklusive der Personen, die es besser nicht wissen sollten. Daher sollte mit dem „Outing“ sehr vorsichtig umgegangen werden, denn ein unbekannter Hinweis eines Denunzianten an die Polizei, dass XY in seinem Haus oder Garten Cannabis anpflanzt, ist bereits vielerorts ein ausreichender Grund für eine Hausdurchsuchung – zumindest solange, wie in Deutschland der Anbau noch verboten ist.

  1. Übertriebene Fürsorge

Der unerfahrene Grower neigt in seinem Verhalten sehr häufig dazu, das Verhalten einer fürsorglichen Mutter zu imitieren, was grundsätzlich zwar eine wichtige Grundvoraussetzung ist, denn Pflanzen benötigen immer Liebe, aber zuviel des Guten kann manchmal auch kontraproduktiv sein. Manche Grower überschütten ihre Pflänzchen mit einer derartig überschwänglichen Fürsorge, in dem sie etwa mehrmals täglich akribisch genaue Untersuchungen am Keimling durchführen, um stetige Gewissheit darüber zu haben, dass es den Zöglingen gut geht. Die Keimlinge können darauf jedoch sehr empfindlich reagieren, denn sie mögen es überhaupt nicht, wenn sie ständig berührt werden. Daneben kann es passieren, dass der unerfahrene Grower infolge einer übertriebenen Fürsorge leicht in Panik gerät, wenn er an seinen Pflanzen unvorhersehbare, jedoch unproblematische Veränderungen feststellt, worauf hin möglicherweise unnötige Handlungsschritte eingeleitet werden, welche zwar gut gemeint sind, aber unterm Strich mehr schaden als nützen.

  1. Zu früher Beginn mit dem Outdoor-Grow

Setzt der Grower seine Pflanzen bereits im Frühjahr ins Freiland, wird das Ergebnis in der Regel folgendermaßen aussehen: Große Pflanzen mit kleinen Buds. Das liegt daran, dass bis zur Sonnenwende die Tage immer länger werden, wodurch die Pflanze eine lange Vegetationsperiode hat. Erst im August oder gar September, wenn das Sonnenlicht schon spürbar schwächer wird, beginnt die Pflanze ihre Blüten auszubilden, weshalb die Erntemenge bei einem zu früh beginnenden Outdoor-Grow meist nur gering ausfällt. Daher ist es sinnvoller, die jungen, im Haus vorgezogenen Pflanzen erst Mitte bis Ende Mai ins Freiland zu setzen. Denn auf diese Weise beginnt die Pflanze früher zu blühen, sie kann sich besser entwickeln und produziert auch größere Buds, die letztlich auch noch genug Zeit haben werden, vollständig reifen zu können.

  1. Über- und Unterwässerung

Eine Überwässerung der Pflanzen, was ebenfalls sehr häufig das
Resultat einer übertriebenen Fürsorge ist, ist ein weiterer Fehler, der immer wieder von Anfängern gemacht wird. Sie meinen es zwar gut,
jedoch tun sie den Pflanzen keinen Gefallen damit. Sind die Pflanzen nämlich über einen gewissen Zeitraum anhaltender Staunässe ausgesetzt, werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach zu Grunde gehen. Gleiches gilt natürlich für einen Mangel an Wasser, welcher der Pflanze ebenfalls einen großen Schaden zufügt. Als Richtwert kann man sich merken, dass immer dann gegossen werden sollte, sobald die oberste Erdschicht trocken ist. Wird hingegen nicht auf Erde – sondern hydroponisch – gegrowt, ist das Risiko der Überwässerung so gut wie ausgeschlossen.

  1. Über- und Unterdüngung

Eine Überdüngung der Pflanzen kommt in der Praxis zwar häufiger vor als eine Unterdüngung, jedoch ist das Ergebnis gleichbedeutend: Die Pflanze geht ein. Erste Anzeichen sind gelbe, braune oder eingerollte Blätter sowie weiße Blattspitzen. Wurde der Pflanze zuviel Dünger verabreicht, gilt es, sämtliche Düngerabgaben einzustellen und erst einmal gründlich zu „spülen“. Das heißt: Nur noch reines Wasser verwenden! Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze wieder. Der umgekehrte Fall geschieht meist aus der Angst heraus, dass man möglicherweise zuviel Dünger verabreichen könnte. In diesem Fall kann ganz einfach auf organischen Dünger zurückgegriffen werden, da bei der Verwendung eines solchen die Gefahr der Überdüngung signifikant sinkt. Dies kann dadurch erklärt werden, dass organischer Dünger seine Nährstoffe vergleichsweise nur sehr langsam abgibt.

  1. Einsehbare und ungeschützte Standorte

Sowohl für den Indoor- als auch für den Outdooranbau sollte stets ein sicherer und nicht einzusehender Standort gewählt werden. Innen reicht vielleicht schon ein Schrank oder ein verstecktes und
abschließbares Zimmer, doch draußen verhält sich die Suche nach einem geeigneten Platz schon schwieriger. Denn im Idealfall sollte der Standort weit genug von Forst- und Wanderwegen entfernt sein, genug Sonne abbekommen, in der Nähe eines Gewässers liegen und auch vor umherlaufenden Wildtieren einigermaßen geschützt sein. Es ist nicht gerade einfach, einen solchen Platz zu finden.

  1. Falsche Samenwahl

Damit man von seinen erstandenen Samen nicht enttäuscht wird, sollte grundsätzlich auf das Angebot seriöser Seed-Banken zurückgegriffen werden. Daneben sollte der Grower – u.a. unter dem Gesichtspunkt des zur Verfügung stehenden Platzangebots – überlegen, welche Sorten für die Anzucht überhaupt sinnvoll sind. Denn möchte der Grower seine Pflanzen möglichst klein halten, damit sie zum Beispiel im Freiland nicht gesehen werden, macht es wenig Sinn, einen hochwachsenden Sativa-Strain zu verwenden. Dann sollte Saatgut jener Sorten ausgewählt werden, die eher kleinwüchsig sind. Doch genauso wie das Platzangebot muss mit Blick auf die Samenwahl auch die Blütezeit berücksichtigt werden. Das gilt insbesondere für die Freilandanzucht. Denn was nützen Samen von langblühenden Strains, wenn sie im mitteleuropäischen Freiland nicht zu Ende reifen können?

  1. Schlechte Bedingungen im Grow-Raum

Ein weiterer Fehler, der immer wieder festgestellt wird, sind schlechte Bedingungen im Grow-Schrank. Hier ist vor allem eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erwähnen, welche begünstigend auf Fäulnis sowie auf Schädlingsbefall einwirkt. Daneben sind größere Temperaturschwankungen äußerst unvorteilhaft, genau wie eine mangelnde Zufuhr an Frischluft oder eine fehlerhafte Anbringung des Leuchtmittels.

  1. Unerkannte Schädlinge

Unerwünschter Schädlingsbefall – etwa von Milben, Läusen oder diversen Pilzen – kann immer wieder vorkommen und sollte schnellstmöglich behoben werden, da den Pflanzen ansonsten ein ernsthafter Schaden droht. Geschieht dies nicht, bzw. erst dann, wenn es fast schon zu spät ist und die Schädlinge mit bloßem Auge sichtbar sind, dann helfen meist nur noch starke Bekämpfungsmittel, die sogenannten „chemischen Keulen“. Der Einsatz solcher Mittel hat jedoch meist zur Folge, dass man ein von Insektiziden belastetes Endprodukt raucht, was ganz sicher niemals gewollt sein kann. Deshalb: Frühzeitig auf Schädlingsbefall achten, etwa mit Hilfe einer Lupe, und im Problemfall bedarfsgerecht intervenieren.

  1. Falscher Erntezeitpunkt

Meist ist es die Kombination aus Ungeduld und Vorfreude, welche den unerfahrenen Grower dazu veranlasst, frühzeitig zu ernten, also noch bevor die Blüten ausgereift sind. Dies hat zum einen die Konsequenz, dass der Ertrag geringer ausfallen wird und zum anderen wird auch die Qualität darunter leiden. Denn insbesondere am Ende der Blühphase gewinnen die Blüten noch einmal an Größe, während zeitgleich große Harzmengen produziert werden. Etwas mehr Geduld ist daher nur zu empfehlen. Die Ernte sollte dann erfolgen, wenn sich mindestens zwei Drittel der ursprünglich weißen Blütenhaare braun gefärbt haben. Alternativ kann der optimale Erntezeitpunkt auch anhand der Trübung der Harzkristalle ermittelt werden. Im umgekehrten Falle – wenn man den Erntezeitpunkt versäumt – muss ebenfalls mit Qualitätseinbußen gerechnet werden, denn ab einem bestimmten Reifepunkt beginnen die Cannabinoide damit, sich wieder abzubauen. Auch das Risiko eines Schimmelbefalls wird durch eine zu späte Ernte rapide erhöht. Deshalb: Reifegrad im Auge behalten!