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26. High Times Cannabis Cup 2013 in Amsterdam

Schon seit über einem Vierteljahrhundert gibt es den jährlichen High Times Cannabis Cup in Amsterdam bereits, und seit dem Anbeginn 1988 hat sich in der  Cannabiswelt viel getan und verändert, vor allem in Amerika: In 20 Bundesstaaten ist Cannabis dort mittlerweile als Medizin legalisiert worden, dazu kam es vor einem Jahr in Washington und Colorado zur historischen Legalisierung der Droge auch für den Freizeitkonsum.

Natürlich etablierte das High Times Magazine auch in diesen beiden neuen Cannabis-El Dorados Amerikas unverzüglich Cannabis Cup-Ableger, und zwar in Seattle und Denver, sowie zwei weitere Cups in Los Angeles und San Francisco. Da fragte man sich als Besucher im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe in Amsterdam, ob die betagte „Mutter aller Cups“ angesichts der vielfältigen Konkurrenz jenseits des großen Teiches nicht vielleicht alt aussehen würde – ob sich nicht viele US-Besucher und -Aussteller sagen würden „Was soll ich noch für teures Geld nach Europa zum Cup fliegen, wenn ich das Gleiche hier quasi vor der Haustür geboten bekomme, und das in zwei Bundesstaaten auch noch unter vollständig legalen Bedingungen?“ Denn es ist nicht vergessen, dass die Amsterdamer Polizei vor zwei Jahren die Veranstaltung am vorletzten Tag mit einem Großeinsatz beendete, weil angeblich Fälle von Handel mit harten Drogen beobachtet worden seien. Jeder Besucher musste sich damals beim zwangsweisen Verlassen des Cups am Ausgang einer Leibesvisitation unterziehen, und dabei wurde dann perfiderweise auch sämtliches Gras und Hasch beschlagnahmt, ein ziemliches Drama. Im letzten Jahr trat solches Ungemach zwar nicht auf, aber dennoch wollten die Cup-Veranstalter in diesem Jahr ganz auf Nummer sicher gehen und ordneten selbst eine Leibesvisitation an. Beim Betreten des Cups wurde jeder Besucher sehr sorgfältig daraufhin durchsucht, dass er nicht mehr als die in Holland geduldeten fünf Gramm Cannabisprodukte mit sich führte. Wenn jemand Gras oder Hasch dabei hatte, wurde es von der Security auf eine Digitalwaage gelegt, und betrug die Menge mehr als fünf Gramm, wurde die betreffende Person wieder nach draußen geschickt, wo sie dann über eine Lösung des Mengenproblems nachzudenken hatte. Je nach Überschreitungsmenge bedeutete der Ansatz „Alles, was zu viel ist, schnell aufrauchen“ selbst für den hartgesottensten Stoner indessen eine klare Überforderung … und so schlossen sich vor der Halle viele Besucher kurz, um überschüssiges Cannabis vorübergehend bei einem anderen zu „parken“, der weniger als fünf Gramm oder gar nichts auf Tasche hatte. Nach erfolgter Eingangskontrolle erhielt der „Parker“ den Überschuss dann von seinem „Schleuser“ zurück. Bei den allermeisten Besuchern stieß die Eingangskontrolle auf Verständnis, denn ihnen war klar, dass dies der hinnehmbare Preis für einen sicheren, reibungslosen Ablauf der Veranstaltung war.